330 Jahre Elisabethinen Graz
Heute vor genau 330 Jahren sind die ersten drei Ordensschwestern der Elisabethinen in der Grazer Vorstadt angekommen. Ihrer Ankunft vorangegangen war eine 20-monatige beschwerliche Reise zu Fuß, die sie von Düren bei Aachen aus durch die vom Dreißigjährigen Krieg zerstörten Regionen Mitteleuropas unternahmen.
Die Schwestern der Elisabethinen waren der Einladung der Gräfin Maria Theresia von Wagensperg gefolgt, ein Spital für arme und kranke Frauen in Graz zu stiften. Nur wollte die Gräfin nach Ankunft der Schwestern nichts mehr von ihrem Versprechen wissen. Drei Jahre lang mussten die Elisabethinen ausharren. Sie blieben fest entschlossen, ihren Auftrag – ein Werk der Elisabethinen in Graz zu gründen – zu erfüllen. Dank ihres Gottvertrauens und der Unterstützung des Dominikanerpaters Raimund Fizing wandte sich die aussichtslose Lage zum Positiven. Die Gräfin änderte ihre Meinung und unterzeichnete 1693 den Stiftungsbrief.
Die Namen dieser Schwestern sind Sr. Maria Clara Haß, Sr. Maria Josepha de Rupe und Sr. Maria Anna Vettweiß. Eine vierte Mitschwester, Sr. Elisabeth Vettweiß, verstarb auf der Reise von Düren nach Graz aufgrund der großen Strapazen. Das Gottvertrauen, die Mitmenschlichkeit und die fröhliche Hartnäckigkeit unserer Gründungsschwestern geben uns immer neu Hoffnung und Orientierung für unseren weiteren Weg als Ordensgemeinschaft und als verlässlicher Partner in der steirischen Gesundheitsversorgung und wir können auf ihren Schultern stehend gemeinsam mit unseren rund 500 engagierten Mitarbeiter/innen in unseren verschiedenen Werken die Zukunft der uns anvertrauten Menschen positiv mitgestalten.
Aus der kleinen Pflanze der Gründung ist ein Konvent von heute zwölf Ordensschwestern gewachsen. Sie tragen täglich die Hoffnungen und Ägnste der ihnen anvertrauten Menschen im Gebet stellvertretend vor Gott – vor allem der Patient/innen und Mitarbeiter/innen.Diese Wärme der „Lampe Gottes“ (1 Sam 3) prägt das Zusammenwirken mit den Mitarbeiter/innen, „die die Ordensschwestern ermutigen, das Feuer ihrer Berufung lebendig zu halten. Umgekehrt sind es die Ordensschwestern, die den Werken im Mitleben und Mitarbeiten eine ´Seele´ geben.“ (Aus der Charta).Diese Seele entfaltet sich besonders auch in der Seelsorge, die heute durch den Orden vor allem von Sr. Laurentia und Sr. Franziska in Gebet, Gespräch und Liturgie mitgeprägt wird.
Zu diesem feierlichen Anlass ist es uns eine Freude unsere jüngste Broschüre über die Seelsorge vorzustellen mit Fotos von Elias Rauchenberger und Texte von Florian Traussnig. Die Broschüre ist kostenlos erhältlich bei peter.rosegger@elisabethinen.at.