400 Jahre Orden der Elisabethinen
Ein besonderes geistliches Erntedankfest feiert der Orden der Elisabethinen am 13. August 2022. Vor genau 400 Jahren, am 13. August 1622, wurde die Ordensgründerin Mutter Apollonia Radermecher zur Leiterin, zur „Gasthausmeisterin“ des Armenspitals ihrer Heimatstadt Aachen berufen. Dieser Tag ist der Gründungstag der Elisabethinen.
Apollonia Radermecher wurde 1571 in Aachen geboren. Wie ihre Vorbilder, die heilige Elisabeth von Thüringen und der heilige Franzis von Assisi, kam sie aus einem wohlhabenden Elternhaus. Aus religiösen Gründen musste sie ihre Heimatstadt verlassen und ging in die Niederlande. Gemeinsam mit anderen Frauen sorgte die tiefgläubige Apollonia dort für Arme, Kranke und Notleidende.
Als die Zustände im Armenspital St. Elisabeth der Stadt Aachen unhaltbar wurden, baten die Stadtverantwortlichen Mutter Apollonia, dessen Leitung zu übernehmen, und es mit ihrer Gemeinschaft zu betreuen. Daraus entstand der Orden der Elisabethinen, der 1626 die Regel des heiligen Franziskus annahm und die heilige Elisabeth zu seiner Patronin wählte. Die Schwestern wurden „Hospitalschwestern von der heiligen Elisabeth“, kurz „Elisabethinen“ genannt.
Mutter Apollonia starb 1626 nach kurzer schwerer Krankheit im Ruf der Heiligkeit. Die Gemeinschaft der Elisabethinen, in deren Zentrum die Krankenpflege steht, wuchs und es entstanden Gründungen in Düren (1650), Luxemburg (1671), Graz (1690), Wien (1709), Klagenfurt (1710), Linz (1745) und in etlichen weiteren Orten. Am Ursprungsort in Aachen wird es zum 400jährigen Jubiläum eine Feier geben, zu der Elisabethinen aus den Klöstern und Werken des Ordens zusammenkommen.
Aus Anlass des 400jährigen Jubiläums geben die Grazer Elisabethinen das Buch „Wege der Nächstenliebe – 400 Jahre Orden der Elisabethinen“ heraus. Für den Bezug diesen Jubiläumsbands unter krankenhaus@elisabethinen.at ist eine Spende für das Herzensanliegen der Grazer Elisabethinen, die Palliativ- und Hospizbetreuung, erbeten. (Krankenhaus der Elisabethinen GmbH, Hospiz/Palliativ, AT85 2081 5000 4236 0834, STSPAT2GXXX)
Am 19. Oktober 1690 kamen auf Initiative der Gräfin Maria Theresia von Wagensperg drei Elisabethinen aus Düren in der Grazer Vorstadt an. Dies waren die drei Gründungsschwestern des Grazer Konvents: Sr. Maria Clara Haßin, die erste Oberin im Grazer Konvent Sr. Maria Josepha de Rupe, und Sr. Maria Anna Vettweißin, erste Vikarin. Eine vierte Schwester, Elisabeth Vettweißin, starb auf dem Weg nach Graz aufgrund der großen Strapazen.
Tatkraft, Gottvertrauen und das Vermögen, zu erkennen, was wesentlich ist und gebraucht wird – das ist es, was die Grazer Gründungsschwestern auszeichnet. Aus dieser Wurzel sind heute in Graz, 400 Jahre nach der Ordensgründung, ein Konvent mit 12 Schwestern und ein gemeinnütziges Akutkrankenhaus mit zwei Standorten gewachsen. Die Elisabethinen betreiben das VinziDorf-Hospiz für Obdachlose in Graz-St. Leonhard und das stationäre Hospiz St. Elisabeth im Verbund mit der Palliativstation (Standort Elisabethinergasse). Zudem gibt es das Angebot des Seniorenwohnens und die Elisabethinen sind am Kurhaus im burgenländischen Marienkron beteiligt.