Patientensicherheit

Stabsstelle der Geschäftsführung

Patientensicherheitsmanagement & Organisationsentwicklung 

Stabsstelle der Geschäftsführung

Patientensicherheitsmanagement & Organisationsentwicklung 

 Stabsstelle der Geschäftsführung

Ihre Sicherheit liegt uns am Herzen!

Ständige Arbeit unter schwierigsten Bedingungen führt zu Fehleranfälligkeit. Schwierigste Bedingungen sind auch im Krankenhausalltag gegeben. Damit gravierende Fehler, die Auswirkungen auf Patient/innen haben könnten, auch zukünftig ausbleiben, macht sich das Krankenhaus der Elisabethinen auf den Weg zur High Reliability Organisation, also übersetzt zur Hochzuverlässigkeitsorganisation. Organisationen und Unternehmen dieser Art arbeiten ständig unter widrigsten Bedingungen: zum Beispiel Flugzeugträger, Luftfahrtunternehmen oder Atomkraftwerke.

Trotzdem kommt es dort zu weniger Unfällen und Störungen, als statistisch zu erwarten wäre. Der Grund dafür sind die fünf Prinzipien der Achtsamkeit. Diese Prinzipien führen in verschiedensten Ausführungsformen zu höherer Zuverlässigkeit. Einerseits, weil so Fehler- bzw. Risikoprävention und andererseits Fehler- bzw. Risikominimierung passiert. Aufbauend auf einer Sicherheitskultur wird das Krankenhaus der Elisabethinen mit Umsetzung dieser fünf Prinzipien so zur Hochzuverlässigkeitsorganisation.

 

Hochzuverlässigkeit heißt für das Krankenhaus der Elisabethinen auch „Patientensicherheit im Transformationsprozess sicherzustellen und ständig weiter zu verbessern“.
Alle Maßnahmen sollen besonders auch in Bezug auf die Risiken beim psychisch kranken bzw. demenzkranken alten Menschen hin ausgerichtet sein.

Die fünf Prinzipien der Achtsamkeit

Wir richten unsere Aufmerksamkeit auf unsere Fehler und lernen daraus.
Dabei helfen uns Feedbacksysteme für Patienten/innen und ein Vorschlagswesen für unsere Mitarbeiter/innen, CIRS (ein anonymes Meldesystem für unerwünschte Ereignisse), regelmäßige Audits und Sicherheitsvisiten oder im Anlassfall auch Mortalitäts- und Morbiditätskonferenzen.

Wir schrecken vor grob vereinfachenden Interpretationen zurück.
Dazu nutzen wir detaillierte Mitarbeiter-, Patienten- und Zuweiser-Befragungen, ärztliche und pflegerische Netzwerktreffen oder auch interdisziplinäre Fallbesprechungen.

Wir haben ein feines Gespür für betriebliche Abläufe.
Neben der Etablierung eines multiprofessionellen und interdisziplinären Notfallteams, wichtigen Projekten zum Thema Patienten-Befähigung oder auch SpeakUp innerhalb der Krankenhaus-Hierarchien, evidenzbasierten Standards und Leitlinien beschäftigen wir uns auch intensiv mit Maßnahmen gegen die Normalisierung von Fehlverhalten („Normalization of Deviance“)

Das Streben nach Flexibilität ist in der aktuellen Lage im Gesundheitswesen überlebenswichtig. Wir unterstützen unsere Mitarbeiter/innen in dieser Thematik mit einer strukturierten Erstunterweisung, jährlichen Pflichtfortbildungen wie beispielsweise dem ERC Immediate Life Support Kurs, Simulations-Teamtrainings in High Risk Bereichen, wie unserer Intensivstation sowie einem breiten Angebot an Schwerpunkt-Fortbildungen in enger Kooperation mit dem elisabethinischen Wirkfeld „lernen & leben“.

Wir haben große Hochachtung vor fachlichem Wissen und Können und delegieren demzufolge Entscheidungsverantwortung vor Ort. Dabei unterstützt uns eine umfangreiche Talentförderung in allen Berufsgruppen sowie eine aktive Mitarbeit aller Mitarbeiter/innen über unser Vorschlagswesen. Wir sehen Transformation und Change als spezielle Herausforderung in unserem Krankenhaus (Stichwort „Ordensspital Graz-Mitte“) und arbeiten proaktiv an der Gestaltung unserer Zukunft.

Chancen- und Risikomanagement (CHARM)  

Die Schwerpunkt-Tätigkeiten unserer Stabsstelle beziehen sich auf die oben beschriebenen fünf Prinzipien der Achtsamkeit in einer Hochzuverlässigkeitsorganisation und wirken in alle Bereiche unseres Krankenhauses.

In der Umsetzung der Patientensicherheitsstrategie durch ein umfassendem Chancen- und Risikomanagement (CHARM) liegt der Schwerpunkt. Ein wichtigen Stellwert nimmt hier der Prozess zur Meldung und Bearbeitung von unerwünschten Ereignissen o.Ä. ein.

Egal über welchen Weg ein unerwünschtes Ereignis o. Ä. gemeldet wird – die Meldung führt immer zu einer Erstklassifizierung durch unsere Stabsstelle. Die Meldungen erfolgen über CIRS-Fälle, Patienten-Beschwerden oder Anregungen, das Mitarbeiter-Vorschlagswesen, etwaige Schadensfälle, das monatliche Patientenfeedback oder anlassbezogene Audit-Ergebnisse.

Die Erstklassifizierung und Risikoeinschätzung erfolgt innerhalb eines Werktages nach der Meldung anhand einer fixen Struktur. Es wird evaluiert, welche Qualitätsmerkmale und Indikatoren beeinträchtigt wurden (ÖNORM 15224), was das tatsächliche Problem war und welche fehlerbegünstigenden Faktoren oder Ursachen vorlagen. Danach wird eine Risikobewertung mit einer Risikomatrix (Konsequenz/Eintrittswahrscheinlichkeit) erstellt und ein Risikoeigner festgelegt. Auf Basis dieser Einschätzung erfolgt die Zuteilung in eine der drei Bearbeitungsgruppen.

Werden Fälle als sicherheitsrelevant mit einem hohen bzw. extrem hohen Risiko eingestuft, erfolgt binnen drei Tagen nach der Klassifizierung eine Maßnahmenempfehlung und Absprache mit dem zuständigen Mitglied der Kollegialen Führung des Krankenhauses.

Werden Fälle als sicherheitsrelevant mit einem moderaten bzw. niedrigen Risiko eingestuft, erfolgt die Weiterbehandlung binnen eines Monats im interdisziplinärem Review-Team. Danach erfolgt der Bericht an die Kollegiale Führung.

Werden gemeldete Fälle als nicht sicherheitsrelevant eingestuft, erfolgt binnen eines Monats eine strukturierte Zusammenfassung und ein Bericht an das zuständige Mitglied der kollegialen Führung des Krankenhauses. Die Weiterbearbeitung obliegt in diesem Fall dem zuständigen KOFÜ-Mitglied.

Sämtliche sicherheitsrelevanten Fälle werden im Sinne des PDCA-Zyklus im Rahmen der monatlichen Fallbearbeitungs-Meetings im interdisziplinären Review-Team evaluiert.
Zum Zeitpunkt des Maßnahmenbeschlusses wird auch immer eine Evaluierung der Zielerreichung mit Methode, Zeitpunkt und Indikatoren festgelegt. Monatlich erfolgt auch eine Zusammenfassung in Form eines „short letters“ für die Kollegialen Führung des Krankenhauses. Die regelmäßige Veröffentlichung von CIRS-Fällen und Best Practice-Beispielen ist eine Grundlage für eine informierte Kultur.

Organisationsentwicklung

Hohe Veränderungsdynamik innerhalb und außerhalb der Organisation erzeugt gesteigerte Komplexität und reduzierte Planbarkeit. Es ist essentiell gegen die Folgen dieser Dynamik gewappnet zu sein. Als lernende Organisation entwickelt sich das Krankenhaus der Elisabethinen ständig weiter. Die Stabsstelle unterstützt die Geschäftsführung und kollegiale Führung dabei die Fähigkeit „problemlösend zu handeln“ weiter auszubauen und bei der Umsetzung und Begleitung von Projekten auf dem Weg zur Verwirklichung der Vision „Hochzuverlässigkeitsorganisation“. Auf diese Weise wird das Krankenhaus der Elisabethinen immer mehr zu einer dynamikrobusten Organisation.

Wir streben danach die Ursachen von Problemen zu erkennen, diese genau zu benennen und nicht nur die Auswirkungen von Problemen zu behandeln. Ausgehend von sichtbaren Problemen werden die komplexen Verbindungen von Ursachen identifiziert. Oft können auch auf diese Weise andere weitere damit zusammenhänge Probleme beseitigt werden.

Wir denken in Systemzusammenhängen und weniger in linearen und einfachen Ursache-Wirkungs-Ketten. Wir legen großen Wert darauf Strukturen und Zusammenhänge zu erkennen und die Verantwortung nicht nur einzelnen agierende Personen zu übertragen. Das Verstehen um die Rolle jedes Einzelnen in seiner Beziehung zu anderen im System steht im Vordergrund.

Wir versuchen ein Feingefühl für die Balance zwischen Chaos und Dynamik zu entwickeln. Wir streben danach durch einen strategischen Rahmen die Kompetenzen und Talente der Mitarbeiter/innen mit dem Management zu verbinden. Wir identifizieren und leben Werte wie Eigenverantwortung, Vertrauen, Transparenz, Kontinuierlicher Verbesserungsprozess, Kooperation, Orientierung zur Wertschöpfung und Kreativität, Agilität etc.

Hochzuverlässigkeit

Durch ein Höchstmaß an Achtsamkeit zu mehr Zuverlässigkeit – die Grundlage für eine Hochzuverlässigkeitsorganisation

Sicherheitskultur

Eine informierte Kultur, die zu mehr Austausch führt,  und eine transparente Kultur, die zu mehr Bereitschaft zum Lernen führt, entwickeln sich zu einem gemeinsamen Verständnis von Sicherheit auf allen Hierarchieebenen

Feedback

Wir wollen uns beständig weiterentwickeln: Wir lernen aus Fehlern, Beinahe-Zwischenfällen aber auch Lob und Anregungen jeglicher Art – von unseren Patient/innen und auch unseren Mitarbeiter/innen

Ansprechpartner

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Dr. Michael Weldi, MSc MBA

Leiter der Stabsstelle
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Mag.a (FH) Daniela Mahrshi

Mitarbeiterin der Stabsstelle
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Michaela Eisenberger, MSc

Mitarbeiterin der Stabsstelle

Kontakt zur Stabsstelle Patientensicherheit

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