Konvent der Elisabethinen
Konvent der Elisabethinen
glauben & leben
Schau hin und handle!
„Schau hin und handle“ ist ein zentraler Leitgedanke der Elisabethinen. 12 Schwestern leben in einer geschwisterlichen Gemeinschaft nach der Spiritualität der hl. Elisabeth und der Ordensregel des hl. Franziskus.
Das Kloster der Elisabethinen in Graz besteht seit 1690. Damals kamen die Gründungsschwestern nach langer, beschwerlicher Reise in Graz an. Ihnen ist es zu verdanken, dass es das Krankenhaus der Elisabethinen am heutigen Standort gibt.
Seit 330 Jahren sind die Schwestern für Menschen in Grenzsituationen da: In Krankheit, im Leid und auch im Sterben.
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Der Konvent der Elisabethinen Graz
Im Jahr 1207 wurde Elisabeth als Tochter des ungarischen Königs Andreas II. und dessen Gemahlin Getrud in der Königspfalz Sárospatak in Nordungarn geboren. Schon mit vier Jahren kam sie an den thüringischen Hof auf die Wartburg (Deutschland). Dort wurde sie von ihrer späteren Schwiegermutter, der Landgräfin Sophie, erzogen und Elisabeth lernte das Land kennen, das sie später regieren sollte.
Elisabeth sollte den künftigen thüringischen Landgrafen, Hermann, heiraten. Dieser starb aber bald, sein Bruder Ludwig IV. wurde Landgraf. Er verliebte sich in Elisabeth, die beiden heirateten 1221 – Elisabeth war damals vierzehn. Ihre Ehe war geprägt von gegenseitiger Liebe und Wertschätzung, was für die damalige Zeit unüblich war. Die beiden bekamen drei Kinder.
Vom Ideal der Franziskaner, die in den nächsten Jahren nach Thüringen kamen, war Elisabeth fasziniert. Sie schätzte die Besitzlosigkeit und ging oft in die Stadt und pflegte leidende Menschen und gab den Hungernden. Für diese Taten wurde sie am Hof gescholten. Ihr Mann Ludwig stand aber zu ihr und unterstützte sie.
1227 starb Ludwig auf dem Weg ins Heilige Land an einer Seuche. "Mit ihm ist mir die Welt gestorben", soll Elisabeth angesichts ihrer Trauer gesagt haben.
Elisabeth wurde von Ihren Verwandten vom Landgrafenhof vertrieben, nirgendwo in Eisenach fand sie Unterkunft. Zunächst musste sie mit ihren drei kleinen Kindern in einem Schweinestall hausen, bis sie Aufnahme bei ihrem Onkel, dem Bischof von Bamberg, fand. Schließlich musste man ihr auch das Witwengut von der Wartburg überlassen.
Am Karfreitag 1228 legte sie vor ihrem Beichtvater Konrad von Marburg ein Gehorsamsgelübde ab. Sie lebte in Armut und Askese. Mit ihrem Witwengut errichtete sie 1229 in Marburg an der Lahn ein Hospital und arbeitete dort selbst als Pflegerin.
1231 erkrankte Elisabeth und starb kurze Zeit später mit nur 24 Jahren, ausgezehrt von ihrem aufopfernden Dienst an den Kranken und Bedürftigen in ihrem Hospital. In jenem Hospital wurde sie auch begraben. Nur vier Jahre später wurde sie heiliggesprochen.
Die Ordensgemeinschaft der Elisabethinen wurde zwar nicht von Elisabeth gegründet, aber in ihrer Spiritualität richten sie sich sehr stark an der heiligen Elisabeth – ihrem großen Vorbild – aus.
Die Elisabethinen haben ihren Namen von der heiligen Elisabeth, der Landgräfin von Thüringen (1207 - 1231), die sich schon in frühen Jahren den Werken der Nächstenliebe und Wohltätigkeit widmete.
Entstehung in Aachen
Die Gründerin des Ordens der Elisabethinen, Apollonia Radermecher , wurde am 9. September 1571 in Aachen geboren. Ihr Vater hinterließ ihr ein bedeutendes Vermögen. Am 13. August 1622 berief man sie als "Meisterin" an das städtische Armenspital "Gasthaus". Sie legte am 5. Mai 1626 die Ordensgelübde ab. Noch im selben Jahr, am 31. Dezember, starb sie nach kurzer Krankheit.
Neugründungen
Die erste Gründung einer neuen Niederlassung der 1622 gegründeten und 1631 durch den Bischof von Lüttich bestätigten "Kongregation der Schwestern des Dritten Ordens des hl. Franziskus", genannt "Hospitalschwestern von der hl. Elisabeth", erfolgte in der Stadt Düren in der Erzdiözese Köln 1650. Drei Schwestern reisten nach Düren und gründeten hier zur Durchführung einer regelmäßigen Krankenpflege ein neues Spital.
Außer der Grazer Neugründung erfolgte vom inzwischen selbständig gewordenen Dürener Kloster aus bereits im Jahre 1678 eine Gründung in der Nachbarstadt Jülich. Sie ist allerdings im Jahre 1802 von Franzosen aufgelöst worden. In Luxemburg wurde 1671 ein Elisabethinenkloster gegründet. Hier hatten die Schwestern im Jahre 1988 allein 42 Filialen.
Waren die ersten Gründungen nicht allzu weit vom ursprünglichen Mutterhaus in Aachen entfernt, wurden die Schwestern zur Ausübung ihrer Tätigkeit in die fernen habsburgischen Länder berufen, wo ein weiterer bedeutender Zweig der Aachener Elisabethinen entstand.
Weg nach Graz
Auf Betreiben der Gräfin Maria Theresia von Wagensperg kamen am 19. Oktober 1690 drei Schwestern aus Düren in der Grazer Vorstadt an. Es waren dies die drei Fundatorinnen Schwester Maria Clara Haß, diese verstarb jedoch schon im Jahre 1692, sodann die erste Oberin im Grazer Konvent Maria Josepha de Rupe, und die Schwestern Maria Anna Vettweiß, erste Vikarin. Nach drei langen Jahren des bitteren Wartens wurde letztendlich doch noch 1693 der Stiftungsbrief von Maria Theresia Gräfin von Wagensperg in Graz unterzeichnet. Am 11. August des darauffolgenden Jahres erfolgte dann die Grundsteinlegung für das Kloster und Krankenhaus sowie tags darauf, am Festtag der hl. Klara, die kanonische Einsetzung der Schwestern in Gegenwart der Stifterin.
Ausbreitung in Europa
Vom Grazer Kloster aus sind in der Folge die Klöster in Wien und Klagenfurt gegründet worden. Vom Wiener Kloster aus erfolgten Gründungen in Prag (1719), Preßburg (1738), Linz (1745) und Brünn (1754). "Unter Tränen und Segenswünschen der zurückgebliebenen Ordensschwestern" verließen am 21. Februar des Jahres 1710 vier Schwestern ihr Profeßkloster in Graz und trafen drei Tage später in Klagenfurt ein, um dort - "sich der Ehre ihres Ordens und dem Wohle der Menschheit" aufopfernd - eine Niederlassung der Elisabethinen mit Kloster und Krankenhaus zu gründen.
Bereits vom Wiener Kloster aus erfolgte im Jahre 1719 die vorhin erwähnte Niederlassung in Prag; wesentlichen Anteil an dieser Neugründung hatte auch noch das Mutterkloster von Graz. Da allerdings nicht gleich ein geeigneter Platz für die Stiftung gefunden werden konnte, wohnten die Schwestern bis zur feierlichen Eröffnung des neuen Hauses am Allerheiligenfest 1719 in einigen herrschaftlichen Häusern. Das Kloster Prag gründete später die Niederlassungen in Breslau (1736) und Azlburg bei Straubing in Bayern (1749). Letzteres Kloster wiederum gründete im Jahre 1750 ein selbständiges Haus in München, welches etwa 50 Jahre später den Stürmen der Säkularisation zum Opfer fiel, sowie im Jahre 1840 das heute noch bestehende Mutterhaus in Neuburg an der Donau.
Elisabethinen in Österreich
Ebenfalls von Wien erfolgte die Gründung des Elisabethinenklosters in Linz, des vierten in Österreich. Am 17. Juli 1745 begannen fünf Schwestern in einem kleinen Haus in der Kapuzinerstraße mit der Krankenpflege. In den Jahren 1745 bis 1749 wurden in der Bethlehemgasse Kloster und Krankenhaus der Linzer Elisabethinen errichtet.
Im Jahre 1785 übertrug der damalige Kaiser Joseph II. den Wiener Elisabethinen das Kloster der Franziskaner in Budapest, nachdem jene deren Haus auf Befehl des Kaisers geräumt hatten. Am 6. November 1785 reisten 18 Schwestern von Wien nach Budapest, um auch dort die Krankenpflege auszuüben.
1945 erfolgte in Bad Kissingen – hier befindet sich heute das Mutterhaus der Elisabethinen der Erzdiözese Breslau – eine Gründung.
Gegenwärtig zählt die 1622 von Aachen ausgegangene Gemeinschaft der Elisabethinen 15 selbständige Gründungen beziehungsweise Mutterklöster.
(Quelle: E. Linhardt, R. Höfer: Die Elisabethinen in Graz, 1995)
Die Elisabethinen Graz folgen seit 327 Jahren dem Beispiel der Patronin und der Ordensgründerin. Der Blick auf Christus ist Zentrum des Ordenslebens.
Die Geistigkeit unserer Ordensgemeinschaft ist gekennzeichnet durch folgende Worte der Ordensgründerin, Mutter Apollonia Radermecher:
- Ich wünsche nichts als Gottes Willen
- Für alles sei der Ewigen Güte Lob
- Der Dienst der Kranken soll allzeit aus Liebe und nicht um Lohn geschehen
Die Krankenpflege ist die vorrangige Tätigkeit, zu diesem Zweck wurden die Elisabethinen gegründet. Nach dem Vorbild unserer großen Patronin, der hl. Elisabeth von Thüringen wollen auch wir unsere Kräfte in den Dienst der Nächstenliebe stellen indem wir Kranke pflegen und Menschen in Not unterstützen.
Wir, die wir freiwillig dem göttlichen Rufe folgen, sind uns voll bewusst, dass wir durch die Profess vor Gott, der Kirche und der Gemeinschaft der Schwestern zu einem Leben nach dem Evangelium gemäß der Regel des hl. Franz von Assisi verpflichtet sind.
Die Ordensprofess ist eine Weihe, die in der Taufe wurzelt. In ihr verpflichten wir uns durch Gelübde zu einem Leben nach den evangelischen Räten in Keuschheit, Armut und Gehorsam. Wir bilden eine Gemeinschaft, die durch die Profess auf Gott und auf die Brüder und Schwestern hin ausgerichtet ist. Es ist unsere Aufgabe, der Welt ein Zeichen der Einheit und der Liebe zu Gott und den Menschen zu sein.