Ihre Sicherheit liegt uns am Herzen!

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Patientensicherheit ist für ein Krankenhaus selbstverständliche Pflicht und keine Kür! Die Elisabethinen in Graz geben sich aber nicht mit Minimalstandards zufrieden. Entsprechend unserem Leitspruch „Schau hin und Handle“ wollen wir in diesem Bereich neue Maßstäbe setzen.

Umfassendes Patient*innensicherheitsmanagement ist in unserem Krankenhaus als Unternehmensstrategie definiert. Mit Umsetzung dieser Patient*innensicherheitsstrategie geht das Krankenhaus der Elisabethinen seinen Weg zur Hochzuverlässigkeitsorganisation konsequent weiter.

Das klare Ziel: Sicherheitsmängel verhindern und höchst zuverlässig arbeiten. So wollen wir ein gemeinsames Sicherheitsverständnis sowie eine gemeinsame Sicherheitskultur in allen Hierarchie-Ebenen erreichen.

Patientensicherheit durch Hochzuverlässigkeit – das Krankenhaus der Elisabethinen als High Reliability Organization (HRO)

Um dieses Ziel zu erreichen, fokussieren wir uns auf folgende fünf Säulen einer Hochzuverlässigkeitsorganisation:

Konzentration auf Fehler

Wir richten unsere Aufmerksamkeit auf unsere Fehler und lernen daraus. Dabei helfen uns Feedbacksysteme für Patient*innen und ein Vorschlagswesen für unsere Mitarbeiter*innen, CIRS (ein anonymes Meldesystem für unerwünschte Ereignisse), regelmäßige Audits und Sicherheitsvisiten oder im Anlassfall auch Mortalitäts- und Morbiditätskonferenzen.

Abneigung gegen Vereinfachung

Wir schrecken vor grob vereinfachenden Interpretationen zurück.
Dazu nutzen wir detaillierte Mitarbeiter*innen-, Patient*innen- und Zuweiser-Befragungen, ärztliche und pflegerische Netzwerktreffen oder auch interdisziplinäre Fallbesprechungen.

Sensibilität für betriebliche Abläufe

Wir haben ein feines Gespür für betriebliche Abläufe.
Neben der Etablierung eines multiprofessionellen und interdisziplinären Notfallteams, wichtigen Projekten zum Thema Patient*innen-Befähigung oder auch SpeakUp innerhalb der Krankenhaus-Hierarchien, evidenzbasierten Standards und Leitlinien beschäftigen wir uns auch intensiv mit Maßnahmen gegen die Normalisierung von Fehlverhalten („Normalization of Deviance“)

Streben nach Flexibilität

Das Streben nach Flexibilität ist in der aktuellen Lage im Gesundheitswesen überlebenswichtig. Wir unterstützen unsere Mitarbeiter*innen in dieser Thematik mit einer strukturierten Erstunterweisung, jährlichen Pflichtfortbildungen wie beispielsweise dem ERC Immediate Life Support Kurs, Simulations-Teamtrainings in High Risk Bereichen, wie unserer Intensivstation sowie einem breiten Angebot an Schwerpunkt-Fortbildungen in enger Kooperation mit dem elisabethinischen Wirkfeld „lernen & leben“.

Respekt vor fachlichem Wissen und Können

Wir haben große Hochachtung vor fachlichem Wissen und Können und delegieren demzufolge Entscheidungsverantwortung vor Ort. Dabei unterstützt uns eine umfangreiche Talentförderung in allen Berufsgruppen sowie eine aktive Mitarbeit aller Mitarbeiter*innen über unser Vorschlagswesen. Wir sehen Transformation und Change als spezielle Herausforderung in unserem Krankenhaus (Stichwort „Ordensspital Graz-Mitte“) und arbeiten proaktiv an der Gestaltung unserer Zukunft.

Chancen- und Risikomanagement (CHARM)

Einen Schwerpunkt in der Umsetzung der Patientensicherheitsstrategie „Das Krankenhaus der Elisabethinen am Weg zur Hochzuverlässigkeitsorganisation (HRO)“ nimmt ein umfassendes Chancen- und Risikomanagement (CHARM) ein.

Melde-Möglichkeiten

Meldungen erfolgen über CIRS-Fälle, Patient*innen-Beschwerden oder Anregungen, das Mitarbeiter-Vorschlagswesen, etwaige Schadensfälle, das monatliche Patient*innenfeedback oder anlassbezogene Audit-Ergebnisse.

Erstklassifizierung und Risikoeinschätzung

Die Erstklassifizierung und Risikoeinschätzung erfolgt anhand einer fixen Struktur. Es wird evaluiert, welche Qualitätsmerkmale und Indikatoren beeinträchtigt wurden (ÖNORM 15224), was das tatsächliche Problem war und welche fehlerbegünstigenden Faktoren oder Ursachen vorlagen. Danach wird eine Risikobewertung mit einer Risikomatrix (Konsequenz/Eintrittswahrscheinlichkeit) erstellt und ein Risikoeigner festgelegt. Auf Basis dieser Einschätzung erfolgt die Zuteilung in eine der drei Bearbeitungsgruppen.

Sicherheitsrelevante Fälle mit einem hohen oder extrem hohen Risiko

Werden Fälle als sicherheitsrelevant mit einem hohen bzw. extrem hohen Risiko eingestuft, erfolgt binnen kurzer Zeit nach der Klassifizierung eine Maßnahmenempfehlung und Absprache mit dem zuständigen Mitglied der Kollegialen Führung des Krankenhauses.

Sicherheitsrelevante Fälle mit einem moderaten oder niedrigen Risiko

Werden Fälle als sicherheitsrelevant mit einem moderaten bzw. niedrigen Risiko eingestuft, erfolgt die Weiterbehandlung binnen eines Monats im interdisziplinärem Review-Team. Danach erfolgt der Bericht an die Kollegiale Führung.

Qualitätsrelevante Fälle, welche nicht sicherheitsrelevant sind

Werden gemeldete Fälle als nicht sicherheitsrelevant eingestuft, erfolgt binnen eines Monats eine strukturierte Zusammenfassung und ein Bericht an das zuständige Mitglied der kollegialen Führung des Krankenhauses. Die Weiterbearbeitung obliegt in diesem Fall dem zuständigen KOFÜ-Mitglied.

Evaluierung aller Fälle im Chancen- und Risikomanagement

Sämtliche sicherheitsrelevanten Fälle werden im Sinne des PDCA-Zyklus im interdisziplinären Review-Team evaluiert.
Die regelmäßige interne Veröffentlichung von CIRS-Fällen und Best Practice-Beispielen ist eine Grundlage für eine informierte Kultur.

Organisationsentwicklung

Hohe Veränderungsdynamik innerhalb und außerhalb der Organisation erzeugt gesteigerte Komplexität und reduzierte Planbarkeit. Es ist essentiell gegen die Folgen dieser Dynamik gewappnet zu sein. Als lernende Organisation entwickelt sich das Krankenhaus der Elisabethinen ständig weiter. Die Stabsstelle Patientensicherheitsmanagement und Organisationsentwicklung unterstützt die Geschäftsführung und kollegiale Führung dabei die Fähigkeit „problemlösend zu handeln“ weiter auszubauen und bei der Umsetzung und Begleitung von Projekten auf dem Weg zur Verwirklichung der Vision „Hochzuverlässigkeitsorganisation“. Auf diese Weise wird das Krankenhaus der Elisabethinen immer mehr zu einer dynamikrobusten Organisation.

Erkennen

Wir streben danach die Ursachen von Problemen zu erkennen, diese genau zu benennen und nicht nur die Auswirkungen von Problemen zu behandeln. Ausgehend von sichtbaren Problemen werden die komplexen Verbindungen von Ursachen identifiziert. Oft können auch auf diese Weise andere weitere damit zusammenhänge Probleme beseitigt werden.

Verstehen

Wir denken in Systemzusammenhängen und weniger in linearen und einfachen Ursache-Wirkungs-Ketten. Wir legen großen Wert darauf Strukturen und Zusammenhänge zu erkennen und die Verantwortung nicht nur einzelnen agierende Personen zu übertragen. Das Verstehen um die Rolle jedes Einzelnen in seiner Beziehung zu anderen im System steht im Vordergrund.

Befähigen

Wir versuchen ein Feingefühl für die Balance zwischen Chaos und Dynamik zu entwickeln. Wir identifizieren und leben Werte wie Eigenverantwortung, Vertrauen, Transparenz, Kontinuierlicher Verbesserungsprozess, Kooperation, Orientierung zur Wertschöpfung und Kreativität, Agilität etc.

Team

Michael Weldi

Dr. Michael Weldi, MSc MBA

Mahrshi Daniela

Mag. (FH) Daniela Mahrshi

Michaela Eisenberger

Michaela Eisenberger, MSc